Rallye Weiz
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Sportliche Aussicht auf die Rallye Weiz 2019:
 

Zwei Tage vor dem Start am Freitag hier noch einmal ein Überblick über die Titelkämpfe in den einzelnen Klassen und Kategorien / In der heimischen Staatsmeisterschaft musste Lokalmatador Stefan Fritz seinen Start absagen.

Fotos: FIA European Historic Sporting Rallye Championship (1), Harald Illmer (6), ZM Racing (1)

FIA European Historic Sporting Rally Championship:

Zum ersten Mal in der Geschichte zählt die Rallye Weiz zur FIA ​​European Historic Sporting Rally Championship. Als fünfter von neun Läufen in dieser Europameisterschaft für Historische Boliden bietet die Veranstaltung in der Steiermark somit den Fans auch eine ultimative Zeitreise in eine Ära, die eine erstaunliche Bandbreite an eindrucksvollen Autos aus einigen der berühmtesten Perioden des Rallyesports wiederbelebt.

Gefahren wurde heuer in der FIA European Historic Sporting Rally Championship bislang die Rallye Costa Brava im März, die Vitava Rallye in Tschechien im April, die Asturias Rallye in Spanien im Mai und zuletzt die Ypres Rallye in Belgien Mitte Juni. Nach der Rallye Weiz stehen noch die Lahti Rallye in Finnland (9.10. August), die Rallye Alpi Orientali (30./31. August) und die Rallye Elba in Italien (19. – 21. September) sowie abschließend die Mecsek Rallye in Ungarn (10. – 13. Oktober) im Terminkalender.

Unterteilt ist die FIA European Historic Sporting Rally Championship in vier Kategorien.

Aus der Kategorie 1 sind in Weiz der mit zwei Siegen in der Gesamtwertung führende Italiener Antonio Parisi (Porsche 911 S) sowie dessen Landsmann Carlo Fiorito (BMW 2002 TI), der Este Alar Hermanson (BMW 2002 TI), der Finne Jari Hyvärinen (Volvo 122), der als Gesamtzweiter ebenfalls gut im Rennen liegende Brite Ernie Graham und der Finne Elias Kivitila (beide im Ford Escort Twincam) sowie der in der Gesamttabelle Dritte Heiko Dlugos aus Deutschland (Ford Escort MKI) am Start.

Auch in der Kategorie 2 sind mit Maurizio Pagella (Porsche 911 SR) aus Italien, dem in Österreich von vielen Rallies schon bestens bekannten Italiener Paolo Pasutti (Porsche Carrera RS), den Ungarn Zoltan Zardi und Laszlo Mekler (beide im Alfa Romeo Giulia 1750), dem Esten Villu Mättik (VAZ 2101), dem Briten James Calvert (VW 1303 S) und dem Schweden Anders Johnsen (Porsche 911 RSR) fast alle Spitzenpiloten in Weiz dabei. Hier sind Mekler, Pasutti, aber auch Johnsen

die hartnäckigsten Jäger von Spitzenreiter Carlo Mylle aus Belgien, der mit seinem Porsche 911 RSR natürlich auch in Weiz dabei ist. Die österreichischen Beiträge in Kategorie 2: Max Lampelmaier aus Salzburg mit dem Wiener Copiloten Ralf Rollmann. Die beiden sitzen in einem Ford Escort RS 2000. Die Niederösterreicher Ossi Posch und Co Andreas Schmidberger lenken einen Ford Escort RS 2000 MK1.

Österreich ist EM-mäßig auch in der Kategorie 3 vertreten. Zum einen durch den Mattighofener Routinier Georg Reitsperger und dessen Tiroler Beifahrer Herbert Knödl im VW Golf 165, die heuer zum ersten Mal dabei sind. Zum anderen durch das Steirer-Duo Helmut Schwab/Christian Baier im Mitsubishi Lancer Turbo 2,0, aber auch – und zwar am aussichtsreichsten – durch den amtierenden Historic-Europameister Karl Wagner mit Copilotin Gerda Zauner aus Wien im Porsche 911, die nach zwei Klassensiegen bei der Vitava Rallye in Tschechien und der Asturias Rallye in Spanien sehr gut auf Kurs, weil nur acht Punkte hinter Spitzenreiter Pentti Veikkanen liegen. Der Finne im Porsche 911 SC 3.0 gilt vor seinem Landsleuten Klaus Wilkman (Triumph TR8) und Esa Peltonen (Toyota Starlet) auch in Weiz als Favorit. Auch dem Italiener Andrea Zivian, der unter dem Pseudonym „Zippo“ mit seinem Audi Urquattro durch die historische Rallyeszene rauscht, ist einiges zuzutrauen.

Abschließend hat auch die Kategorie 4 in der FIA European Historic Sporting Rally Championship mit dem Schweden Mats Myrsell (Porsche 911 SC), dem Spanier Antonio Sainz (Subaru Legacy Turbo 4WD) oder dem Briten Will Graham ((BMW E30 M3) unter vielen anderen Piloten die absolute Spitze in Weiz aufzubieten. Der Topstar sitzt hier aber auf dem Beifahrersitz, und zwar im Lancia Delta Integrale des Italieners Luigi Battistolli, der sich kurz und bündig einfach „Lucky“ nennt und in der Gesamtwertung Zweiter ist. Er hat mit Fabrizia Pons einen legendären Beitrag zur internationalen Rallyegeschichte neben sich sitzen. Die 64-jährige Italienerin gewann 1981/82 mit der französischen Ausnahmepilotin Michèle Mouton am Steuer des Audi Quattro vier WM-Rallies (San Remo, Portugal, Akropolis, Brasilien) und gilt daher zu Recht als wohl beste Copilotin der Welt. Dass eine Größe wie Fabrizia Pons in Weiz am Start steht, darf die steirische Rallye wohl als einen ihrer Höhepunkte in der mittlerweile bereits 11-jährigen Historie betrachten.

Auch in der Kategorie 4 gibt es mit den beiden Tirolern Alois Nothdurfter (mit deutschem Co Thomas Zuppardi) im Ford Sierra Cosworth 2WD und Alfons Nothdurfter (mit oberösterreichischem Co Andreas Barthel) in einem Ford Sierra Cosworth 4x4 drei rotweißrote Protagonisten.

Österreichische Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM):

Der Kampf um den Staatsmeistertitel geht in Episode fünf. Vier Runden lang ist es Jungstar Julian Wagner gelungen, die heftigen Angriffe von Ex-Champion Hermann Neubauer abzuwehren. Setzt sich der Trend in Weiz fort, liegt ein Wechsel an der Spitze jedoch nahe, denn die Statistik spricht klar für den Salzburger Neubauer, der mit seinem Ford Fiesta R5 nicht nur die drei letzten Läufe des heurigen Jahres (Rebenland, Lavanttal und Wechselland) gewinnen konnte, sondern auch in Weiz in den letzten drei Jahren unbesiegbar war. Doch Serien sind bekanntlich da, um gebrochen zu werden. Zumindest werden diesen Spruch neben Jännerrallye-Sieger Julian Wagner im Skoda Fabia R5 auch sämtliche Spitzenpiloten, die in Weiz am Start sind, im Hinterkopf haben, wenn sie die vielleicht 14 schnellsten Sonderprüfungen des gesamten Jahres in Angriff nehmen.

So lässt sich auch der Grazer Günter Knobloch, der sich in seinem ersten Jahr als Skoda-R5-Pilot heuer schon zwei Mal (Rebenland und Wechselland) als Nummer 3 der nationalen Rallye-Szene positionieren konnte, sein steirisches Heimspiel nicht entgehen. Genau die Rolle des „dritten Mannes“ freilich will ihm der Vizemeister des letzten Jahres, der Oberösterreicher Johannes Keferböck, ebenfalls mit einem Skoda Fabia R5 streitig machen und ist in dieser Hinsicht als momentan Dritter in der Meisterschaft auch recht erfolgreich.

Gespannt können die Rallye-Fans aber auch der R5-Premiere von Lokalmatador Kevin Raith entgegensehen. Der 24-jährige Steirer aus Obergreith bei Weiz war 2015 im Opel OPC Cup im Einsatz und in den letzten Jahren eher auf der Rundstrecke anzutreffen. Diesmal lenkt der Rallye-Heimkehrer den Peugeot 208 T16 von Willi Stengg.


Hermann Neubauers Ford Fiesta im neuen Design

Als Hecht im R5-Karpfenteich will neuerlich Kris Rosenberger wildern. Als spektakuläre Waffe bringt der Wahl-Grazer dazu seine 400 PS starke Sound-Maschine, den akustisch unvergleichlichen Porsche 997 GT-3, mit in die Oststeiermark.

Ebenfalls einen R5-Boliden bringen der Slowene Rok Turk (Hyundai i20), der Tscheche Ondrej Bisaha (Ford Fiesta) sowie der Ungar Daniel Fischer (Skoda Fabia) nach Weiz mit.

Aber nicht nur die R5-Piloten werden in der Klasse der stärksten Allrad-Boliden eine tolle Show auf den Weizer Asphalt zaubern, auch der Birkfelder Gernot Zeiringer im Skoda Fabia S2000 hat zumindest einen Top-ten-Platz im Visier, wenngleich ihm die Rallye Weiz bisher nicht wirklich gut gesinnt war und er hier noch nie konfliktfrei unterwegs war.

Verzichten muss Zeiringer diesmal leider auf sein freundschaftliches Privat-Duell mit dem zweiten Skoda-S2000-Kollegen Stefan Fritz. Der ultimative Weizer Publikumsliebling, in dessen Lokal „Tollhaus“ auch wieder die schon traditionelle After-Rally-Party am Samstag abgeht, musste seine Teilnahme nämlich schweren Herzens absagen. Stefan Fritz: „Ich habe bis zuletzt gekämpft, aber letztendlich ist ein Start nicht möglich. Von den drei Rippen, die ich mir zuletzt bei der Mühlstein-Rallye gebrochen habe, sind zwei zwar bereits gut zusammengewachsen, die dritte jedoch nicht. Abgesehen davon, dass mir die behandelnden Ärzte ein Verbot erteilt haben, würde mich wohl auch meine Familie für verrückt erklären lassen, wenn ich mich da hinters Lenkrad setzen würde. Es tut weh, nur zuschauen zu müssen, aber es ist so. Rallye ist nicht alles, die Gesundheit ist wichtiger. Greif ich halt nächstes Jahr wieder an.“

ORM-2WD:

Mit schnellen Leuten gespickt ist die 2WD-Staatsmeisterschaft in Weiz. Hier gilt der schnelle Deutsche Hermann Gassner jun. im Toyota GT86 R3 zwar als Anwärter auf den Sieg, allerdings ist er (im Gegensatz zu seiner österreichischen Beifahrerin Ursula Mayrhofer) nicht für die Staatsmeisterschaft punkteberechtigt. Sein schärfster Konkurrent, der hingegen sehr wohl punkten darf, ist der Steirer Enrico Windisch, der nicht nur die 2WD-Wertung anführt, sondern seinen Citroen C2 diesmal gegen einen pfeilflinken Ford Fiesta R2 getauscht hat. Mit diesem reinen JWRC-Auto verfügt Windisch mit Sicherheit über das schnellste Auto, das in der 2WD-Meisterschaft am Start ist. Da wird sich Windischs steirischer Meisterschafts-Kontrahent Michael Röck (Opel Adam R2) schon ganz schön strecken müssen, um mithalten zu können. Auch der Niederösterreicher Alois Handler (Peugeot 207 RC R3T) mischt noch im Kampf um die Spitze mit. Und mit den ERC-Startern Roland Stengg und Daniel Mayer (beide Opel Adam R2), dem starken Tschechen Egon Smekal (Citroen DS2 R3T) sowie dem Ungarn Martin Laszlo (Peugeot 208 R2) vergrößert sich das Feld der Spitzenkandidaten qualitativ um einiges. Zumal auch noch der burgenländische 2WD-Sieger vom Wechselland Andreas Kainer und steirische Hausherren wie Fabian Zeiringer, Christoph Lieb, Gerald Hopf oder Johann Stelzl (alle Opel Corsa OPC) oder der Routinier aus Baden Alfred Leitner (Peugeot 206 RC) garantiert auf Angriffsmodus schalten werden.

ORM Junior:

Sehr stark präsentiert sich auch die Österreichische Junioren-Staatsmeisterschaft.in Weiz. Angeführt von Spitzenreiter Martin Lazlo (Peugeot 208) aus Ungarn tummeln sich noch elf weitere der momentan besten Nachwuchspiloten. des Landes im Starterfeld. Michael Röck, Roland Stengg, Daniel Mayer (alle Opel Adam R2), Martin Ritt (Volvo 740), Christoph Lieb,

Fabian Zeiringer (beide Opel Corsa), Patrick Knoll, , Luca Pröglhof (beide Ford Fiesta 1.6 ST), Michael Franz (VW Golf Kit Car) Manuel Kurz und Sebastian Fraissl (beide BMW E36) komplettieren das qualitativ wie auch quantitativ stark besetzte Teilnehmerfeld.

Rallye Cup der AMF:

Der Rallye Cup der AMF wird auch heuer in zwei Kategorien geführt. Zum einen dem Rally Cup an sich, wo sämtliche Cupteilnehmer integriert sind, zum anderen dem Rallye Cup 2000, wo nur zweirad-getriebene Fahrzeuge gewertet werden.

Im Rallye Cup muss nach seinen bisherigen Auftritten Robert Zitta als Favorit gehandelt werden. Der abgeklärte Rallye-Pilot aus Oberösterreich liegt mit seinem Subaru Impreza WRX relativ klar in Führung. Ein Selbstläufer ist die Weiz-Rallye für Zitta trotzdem nicht, Roman Mühlberger (Mitsubishi Evo VI), Hermann Haslauer (Subaru WRX STi), Christian Luif (Mitsubishi Evo IX), Gerald Bachler (Subaru Impreza), Bernhard Stitz (Mitsubishi Evo VI), Michael Denk (Mitsubishi Evo VIII) oder Andreas Schart (Mitsubishi Evo IX) sind starke Namen in der Verfolgerliste.

Rallye Cup 2000:

Weil ja jeder Teilnehmer, der für die österreichische Meisterschaft punkteberechtigt ist, egal in welcher Klasse er startet auch für die Staatsmeisterschaft wertungsbefugt ist, gleicht das Rallye-Cup-2000-Starterfeld praktisch jenem in der 2WD-Meisterschaft. Angereichert wird dieses durch interessante Piloten, die im Hinblick darauf, dass sie sowieso überall punkten dürfen, nur für den Cup genannt haben.

In Führung liegt nach bisher vier Rallyes der Steirer Martin Pucher im Citroen Saxo. Da dieser bei der Rallye Weiz jedoch seit Jahren im Organisationskomitee vertreten und heuer als Rallyeleiter-Stellvertreter eingesetzt ist, bietet sich für dessen Verfolger eine gute Gelegenheit zur Aufholjagd. Stellvertretend für das im Rallye Cup 2000 große Starterfeld seien hier bekannte Piloten wie Alfred Leitner (Peugeot 206), Thomas Kienzer (Ford Fiesta), Martin Ritt (Volvo 740), Markus Stockinger, Harald Schloffer (beide Mazda 323), Martin Kronabeter (Renault Clio), Patrick Knoll (Ford Fiesta ST), Michael Franz (VW Golf Kitcar) oder Manuel Kurz (BMW E36) erwähnt.

Historic Staatsmeisterschaft und Historic Rallye Cup:

In der Historischen Staatsmeisterschaft hat der Vorarlberger Richard Ronay im Ford RS 1800 die Möglichkeit Boden nach oben gutzumachen. Denn die beiden Ersten des Gesamtklassements sind in Weiz nicht dabei. Starke, weil streckenkundige Steirer wie Jürgen Aigner (Porsche 911) oder Günter Stampfl (Opel Ascona) werden ihm die Sache aber nicht leicht machen.

Im Historischen Rallye Cup gilt das Augenmerk dem Spitzenreiter Matthias Haas im BMW 318. Die starken Gegner des Steirers sind in Weiz jedoch z. B. sein dort immer sehr motivierter Landsmann Franz Kohlhofer (Lada 2105) oder auch der flinke Oberösterreicher Franz Panhofer (Toyota Corolla). Freuen dürfen sich die Rallyefans auch auf einen Heimkehrer in die Staatsmeisterschaft. Ex-Porsche-Pilot Christian Rosner aus Niederösterreich feiert ein Comeback mit einem BMW M3.

Austrian Rallye Challenge (ARC) und Austrian Rallye Trophy (ART):

Neben der Österreichischen Staatsmeisterschaft zählt die Rallye Weiz 2019 auch als fünfter Saisonlauf zur Austrian Rallye Challenge (ARC). Als Dominator der heurigen Saison entpuppte sich bislang der Niederösterreicher Roman Mühlberger im Mitsubishi Evo VI, mit dem er mehr als doppelt so viele Punkte einfahren konnte wie sein erster Verfolger, der Oberösterreicher Martin Attwenger im Honda Civic. Beide Kontrahenten stehen sich in Weiz gegenüber.

Auch in der Austrian RallyeTrophy (ART) wird in Weiz um Punkte gefahren. Hier führt der Ungar Daniel Fischer mit seinem Skoda Fabia R5 die Gesamtwertung an. Im Steirer Günther Knobloch (Skoda Fabia R5) wird er wohlseinen härtesten Widersacher finden. Enrico Windisch (Ford Fiesta) und dem Oberösterreicher Fabian Barthel-Huemer (Mitsubishi Evo VII) bleiben da wohl nur Außenseiterchancen.

> Nennliste Rallye Weiz 2019

> Zeitplan Rallye Weiz 2019

Rallye Weiz 2019
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Now
ak

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Programmheft / Eintritt - Rallye Weiz 2019:

Das Programmheft als unverzichtbaren Führer durch die Veranstaltung mit sämtlichen Informationen erhalten Sie vorab an ausgewählten Tankstellen in Weiz, Bei der Veranstaltung in der Rallyeleitung, im Servicepark, beim Eröffnungsevent am Donnerstag und an allen Actionpoints um € 2,-

Eintrittsbänder zum Preis von 15.- Euro pro Person sind erhältlich im Rallye HQ beim Zugang zum Serviceplatz und an allen Actionpoints... und vorab an den umliegenden Tankstellen. Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre frei.

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