Nahezu die gesamten heimischen Rallye-Wertungen werden von Piloten aus der Steiermark angeführt / Der Staatsmeisterschaftslauf am Freitag / Samstag in Weiz wird auch heuer zum motorischen Festakt der Superlative
Fotos: Harald Illmer (4), Hilde Rieger (1)
Man kann es drehen und wenden wie man will – am Bundesland Steiermark kommt der österreichische Rallyesport nicht vorbei. Genauer betrachtet wird er von diesem schönen Fleck Heimat momentan sogar dominiert. Vier von sieben Staatsmeisterschaftsläufen werden in der Grünen Mark bestritten. Neben der am Freitag startenden Rallye Weiz tragen auch die Rebenland-Rallye in Leutschach, die Wechselland-Rallye in Pinggau sowie die auf die Rallye Weiz folgende Rallye Liezen die steirischen Farben.
Mit 92 startwilligen Teams inklusive der gesamten Hautevolee der nationalen Szene ist die Rallye Weiz wie schon in den letzten fünf Jahren die Königin des grün-weißen Quartetts. Die Beliebtheit des Asphalt-Spektakels rund um die oststeirische Bezirkshautstadt wird durch 32 steirische Piloten unterstrichen, die in den verschiedenen Klassen für die Rallye Weiz 2017 genannt haben. Gerade die immer wieder große Anzahl sogenannter Local Heroes ist hier stets für die großartige Stimmung an den Sonderprüfungen, aber auch im Fahrerlager verantwortlich.
Die mächtige steirische Ur-Kraft offenbart sich bei einem Blick auf die Zwischenstände der heurigen Rallye-Meisterschaft. In gleich sechs Kategorien kommen Piloten aus der Steiermark als Führende nach Weiz:
In der Königsklasse ORM hat Niki Mayr-Melnhof die Nase vorn. Etwas überraschend zwar, weil der geborene Leobener ja nicht wie Hermann Neubauer, Raimund Baumschlager oder Gerwald Grössing in einem der zu favorisierenden World Rally Cars sitzt, sondern „nur“ in einem Ford Fiesta R5, aber keineswegs unverdient. Denn Mayr-Melnhof, der auf der Rundstrecke groß geworden und dort noch immer tätig ist, hat sich zwar erst Ende 2015 auch in die Rallyeszene eingeschaltet, besticht dort jedoch bereits mit unglaublichem Speed und vor allem durch bemerkenswerte Konstanz. Mit seinem (ersten) Sieg zuletzt im Schneebergland setzte er seiner noch so jungen Rallye-Karriere die bisherige Krone auf und sich in der Gesamtwertung mit zwei Punkten vor Staatsmeister Hermann Neubauer in Führung.
In der 2WD-Wertung liegt Daniel Wollinger an der Spitze. Der Gleisdorfer im Renault Clio Maxi Sport gehört seit Jahren zu den schnellsten Piloten bei den zweirad-getriebenen Fahrzeugen. Letztes Jahr wurde er 2WD-Vizestaatsmeister, heuer hat er von vier Rallyes drei gewonnen. Auch in Weiz weiß er aus dem Vorjahr, wie man dort gewinnt, wenngleich sein Sieg da etwas glücklich war, weil der eigentlich als Gewinner bereits festsehende Simon Wagner auf dem Weg vom Ziel ins Service mit einem Motordefekt noch ausfiel. Aber Glück kann man sich auch erarbeiten, und das tut Daniel Wollinger mit der dafür notwendigen Portion an Tüchtigkeit und Können allemal.
Auch die Historische Staatsmeisterschaft kann mit einem Steirer als Spitzenreiter aufwarten. Obwohl dieser nur ein halber ist bzw. erst vor vier Jahren zu so einem wurde. Kris Rosenberger, in Kanada geborener Niederösterreicher, ist mittlerweile in Graz sesshaft und nennt die Steiermark unverblümt und stolz „meine neue Heimat“. Der Rallye-Staatsmeister von 1997 und Historische Staatsmeister von 2014 feierte heuer ein Comeback und zeigt, dass er nach zwei Jahren Abwesenheit (in denen er übrigens zwei Mal Historischer Motocross-Meister wurde) nichts verlernt hat. Im Porsche 911 macht er ebenso gute Figur wie zuletzt in einem modernen Ford Fiesta R5, mit dem er bei der Schneebergland-Rallye Gesamtzweiter wurde. Die Rallye Weiz bestreitet Kris Rosenberger überhaupt zum ersten Mal und erwartet dort einen weiteren Steirer als schärfsten Konkurrenten. Tatsächlich gibt Gert Göberndorfer aus Pischelsdorf mit seinem Opel Ascona heuer mächtig Gas, heizt den motorisch überlegenen Porsches richtig ein und liegt in der Gesamtwertung auf Platz zwei.
Last but not least gibt es auch im Österreichischen Rallye Cup eine steirische Vorherrschaft, und das sogar in beiden Divisionen. In der Division C1 führt der Grazer Günter Knobloch mit seinem Subaru WRX die Wertung an. Der ehemals erfolgreiche Motorrad-Pilot ist auch Mastermind im neu geschaffenen M1 Rallye Masters, in dem er ebenfalls die Leader-Position hält. In der Division C2 des Rallye Cups lacht der Oststeirer Enrico Windisch von der Spitze. Ausrasten kann er sich mit seinem Renault Clio dort allerdings nicht, denn nur drei Punkte hinter ihm lauert Michael Röck im Ford Fiesta auf seine Chance – und der kommt . . . erraten: aus der (Ober-)-Steiermark!
In einer ganz eigenen Kategorie darf sich Stefan Fritz als bereits uneinholbarer Spitzenreiter fühlen. Die Wertung Publikumsliebling hat er eigentlich schon vor dem Start gewonnen. Dass sich der Besitzer des Weizer In-Lokals „Tollhaus“, wo am Samstag ab 22.00 Uhr bei der bereits traditionellen After Rallye Show die Post abgeht, heuer sogar einen Skoda Fabia S2000 aus Tschechien zugelegt hat, darf auch als kleines Dankeschön an seine riesige Fangemeinde betrachtet werden. Voller Stolz freut sich Fritz bereits auf den Start: „Ich bin im Gegensatz zu vielen Piloten hier nur ein Hobbyfahrer. Aber ich bin mit Leidenschaft dabei und will nur eines: den Leuten eine gute und laute Show bieten.“ Obwohl - laut genug war Stefan Fritz auch in den letzten Jahren mit seinem Renault Megane unterwegs. Und relativ erfolgreich noch dazu. Voriges Jahr holte er im Österreichischen Rallye Cup den zweiten Platz!
Technische Daten und Zeitplan der Rallye Weiz 2017:
Gesamtlänge der Strecke: 535,85 Kilometer
1. Etappe mit: 241,36 Kilometer
2. Etappe mit: 294,49 Kilometer
Davon enthalten sind 14 Sonderprüfungen 178,16 Kilometer
> Nennliste Rallye Weiz 2017
> Zeitplan Rallye Weiz 2017
Rallye Weiz 2017
Sportpressedienst
Armin Holenia, Wolfgang Nowak
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Programmheft / Eintritt - Rallye Weiz 2017: |
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Das Programmheft, als unverzichtbaren Führer durch die Veranstaltung mit sämtlichen Informationen erhalten Sie an ausgewählten Verkaufsstellen, direkt an den Actionpoints der Sonderprüfungen sowie am Eingang zum Servicepark um 2.- Euro.
Eintrittsbänder zum Preis von 10.- Euro pro Person erhalten Sie an ausgewählten Verkaufsstellen, direkt an den Actionpoints der Sonderprüfungen, sowie am Eingang zum Servicepark. Diese sind für den Zutritt an beiden Veranstaltungstagen, für alle Actionpoints und für den Servicepark gültig. (Kinder bis 15 Jahre sind frei.)
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