Fünf
Tage bis zum Start der Rallye Weiz:
Die Lokalmatadore als „Salz in der
Suppe“!
Fotos:
Harald Illmer, Joyce und Werner Schneider
Was
ist ein Rallye ohne ihre Lokalmatadore?
Je mehr eine Region hervorbringt, in der
eine Rallye jedweden Prädikats stattfindet,
desto besser die Verbindung zur lokalen
Wirtschaft, desto mehr Interesse der Öffentlichkeit
im Bezirk.
Weiz
ist in der glücklichen Situation, schon
seit langer Zeit sehr motorsportfreundlich
eingestellt zu sein, was sich natürlich
auch in der Anzahl der Aktiven niederschlägt.
Deshalb waren einheimische Piloten schon
in den ersten drei Jahren 2008 bis 2010
das Rückgrat des Teilnehmerfeldes.
2012, bei der
Rückkehr der Rallye-Staatsmeisterschaft,
ist dies nicht anders. Mehr als ein Viertel
des Teilnehmerfeldes wird aus Einheimischen
und Teams aus den unmittelbaren Nachbarbezirken
von Weiz bestehen. Jeden einzelnen Fahrer
vorzustellen, würde daher den Rahmen
sprengen. Aus diesem Grund wollen wir sechs
Piloten mit sechs verschiedenen Fahrzeugen
sozusagen stellvertretend hervorheben. Dies
soll aber in keinster Weise eine Wertung
darstellen.
Franz "Kuli"
Kohlhofer aus Koglhof ist einer der Veteranen
unter den Lokalmatadoren. Im Bergrallye-Cup
groß geworden, wuchs er vor etwa zehn
Jahren zunehmend in den Rallyesport hinein.
Sein größter Erfolg war zweifellos
Platz zwei in der Austrian Rallye Challenge
2004, wo er den Titel lediglich um unglaubliche
0,01 Punkte verpasste. Als Folge dieser
Enttäuschung absolviert er seither
jedoch nur noch gelegentliche Einsätze.
Lange Jahre mit einem Audi Urquattro unterwegs,
pilotiert er dieses Jahr einen etwas älteren
Subaru Impreza, den er zur Premiere bei
der Bosch Super plus Rallye 2012 Anfang
Mai gleich einmal auf's Dach legte. Ein
Top-10-Platz ist "Kuli" jedenfalls
zuzutrauen. Sein Copilot ist Gernot Wagner.
Nikolas Ziesler
stammt aus einer Motorsportfamilie. Sein
Vater war Mitte der 80er-Jahre Werksfahrer
bei Peugeot Österreich mit einigen
herausragenden Erfolgen, dies allerdings
nur knapp zwei Jahre lang. Nikolas
debütierte 2009 ausgerechnet bei der
Rallye Weiz in einem Peugeot 205. 2012 wechselte
er auf einen Renault Clio der dritten Generation
und schaffte zum Auftakt bei der Bosch Super
plus-Rallye gleich einen Klassensieg. Copilot
ist Johannes Polly.
Klaus
Ostermann begann seine Karriere als Copilot
und ist auch heute noch gelegentlich auf
dem Beifahrersitz anzutreffen. Wobei er
als einer von nur ganz wenigen in beiden
Aufgaben ausgezeichnete Arbeit abzuliefern
imstande ist. Bei der Weiz-Rallye 2012 wird
er in einem Ford Fiesta ST antreten und
damit zum direkten Klassengegner von Ziesler.
Als Co wird voraussichtlich Roland Wurm
agieren.
Reinhard Narnhofer
ist ein weiterer Pilot, der bei Bergrallyes
begonnen hat, ehe er sich 2010 ganz dem
Rallyesport verschrieb. Wie bei allen bisherigen
Rallyes wird er auch in Weiz einen Mazda
323 pilotieren. Da er in seiner Klasse gegen
weit überlegene Fahrzeuge antreten
muss, steht das Duell mit den drei anderen
genannten Mazdas (deren Piloten Harald Schloffer,
Gerald Holzerbauer und Christian Turcsanyi
ebenfalls Lokalmatadoren sind) im Mittelpunkt.
Der Saison-Einstieg bei der Jacques Lemans
Rallye in Kärnten Mitte Juni ging allerdings
nach einem heftigen Ausritt gründlich
daneben. Etliche Sonderschichten zum Wiederaufbau
des rund 20 Jahre alten Autos waren vonnöten.
Als Copilotin wird zum zweitenmal Kathrin
Stieg dafür sorgen, dass das Team immer
rechtzeitig alle Zeitkontrollen anfährt.
Daniel Zieser
kommt aus einer Juwelierfamilie und ist
Teilnehmer am Opel Corsa OPC Rallye Cup.
Er debütierte 2009 bei der Jacques
Lemans Rallye in Kärnten und fuhr bis
zur Weiz-Rallye 2010 in einem Suzuki Ignis,
ehe er diesen bei seiner Heimrallye bei
einem spektakulären Abgang in einen
Bach ertränkte. 2011 folgte ein Jahr
im Ford Fiesta Cup, den er auf Platz 2 beendete,
nachdem ihn ein Salto in der letzten Rallye
den Titel kostete. Im Opel Corsa OPC Rallye
Cup ist er aufgrund seines Lokalmatadoren-Status
sicher der Favorit im Kampf um Platz 3 hinter
Daniel Wollinger – der aus dem Bezirk
Graz-Umgebung kommt und damit in den weiteren
Kreis der Lokalmatadoren passt – und
dem Kärntner Christoph Leitgeb. Co-Pilot
von Zieser ist der Oberösterreicher
Christoph Wögerer.
Andreas Allmer
schließlich ist ein ganz besonderer
Fall. Bisher hat er drei Rallyes absolviert
- immer ausschließlich die Rallye
Weiz und immer auf einem gemieteten Suzuki.
Allerdings zeigte sich immer, dass ihm das
gewisse Etwas innewohnt, das den schnellen
Rallyefahrer ausmacht. Gerade nach den Erfahrungen
der Jahre 2008 bis 2010 muss ihm in der
Division III der österreichischen Meisterschaft,
die in Weiz ausschließlich aus zehn
Suzuki Swift Sport Teams bestehen wird,
auf jeden Fall ein Platz unter den ersten
Drei zugetraut werden. Vielleicht sogar
noch etwas mehr. Die etablierten Teams aus
dem Suzuki-Cup sollten jedenfalls gewarnt
sein. Copilot ist wie in allen bisherigen
Weiz-Rallyes Bernd Leodolter.
Am Freitag,
den 3. August 2012, wird es ab 17:40 Uhr
ernst. Und ab 18:20 Uhr am folgenden Tag
können sowohl Lokalmatadore als auch
Gäste Bilanz ziehen oder die sportlichen
Wunden lecken.
Pressebetreuung
Rallye Weiz 2012
Manfred Wolf, Werner Schneider |